Kontrolle der Hörgeräteanpassung
Durch Prüfung des Sprachgehörs mittels Freifeldaudiometrie mit und ohne Hörgerät bzw. mit einseitiger oder beidseitiger Hörgeräteversorgung kann die Hörgeräteversorgung optimiert und die Effektivität der Hörgeräteversorgung kontrolliert werden. Bei der Hörgeräteversorgung und -überprüfung hat die Freifeldaudiometrie bislang die meiste Verbreitung gefunden. Im Alltagsleben wird das Verstehen von Sprache durch den stets vorhandenen Störschall mehr oder weniger erschwert.
Die stärkste verdeckende Wirkung haben dabei Störschalle, die dem Nutzschall sehr ähnlich sind, also vor allem durch Lärm, der durch eine größere Anzahl von sprechenden Menschen erzeugt wird. Unter Störschallbedingungen ergibt bei normalem Hörvermögen das beidohrige Hören gegenüber dem einohrigen Hören einen erheblichen Gewinn an Sprachverständlichkeit.
Bekannte Testanordnungen sind z. B. der Döring-Test und der Oldenburger Satztest.
Zwei bekannte Testanordnungen der Freifeldaudiometrie:
- Der Döring-Test ist eine audiometrische Methode mit der das beidohrige Sprachverständnis im Störgeräusch untersucht wird. Die Testwörter werden über Lautsprecher in einem geeigneten Raum angeboten. Beim Döring-Test werden einsilbige Wörter verwendet, die dreimal wiederholt werden. Als Störschall wird das Döring-Rauschen, ein digital verhalltes Wörtergewirr aus 32facher zeitversetzter Überlagerung der einsilbigen Wörter ohne Pausen, verwendet. Der Test untersucht, welcher Sprachpegel für eine 50-prozentige Verständlichkeit der einsilbigen Wörter bei einem vorgegebenen Störpegel erforderlich ist. Dabei wird die Richtung, aus der Störschall und Nutzschall angeboten werden, variiert.
- Der Oldenburger Satztest (kurz „OLSA“) ist eine audiometrische Methode, mit der die Verständlichkeit von Sätzen im Störgeräusch untersucht wird. Bei diesem Test werden ganze Sätze als Nutzsignal dargeboten. Als Störschall wird ein sprachsimulierendes Rauschen verwendet. Nutzschall und Störschall werden über getrennte Lautsprecher angeboten. Mit dem Test wird die SprachVerständlichkeitsSchwelle im Störgeräusch (SVS, entspricht 50 % Sprachverständlichkeit) mittels einer adaptiven Steuerung ermittelt, d.h. der Pegel der Sprache wird entsprechend der Antwort der Testperson verändert.