Ohrgeräusche (Tinnitus)

Unter dem Begriff Tinnitus (von lat. tinnire = klingeln) versteht man Ohrgeräusche, die permanent oder temporär (zeitweise) auftreten und ohne äußere Schallquelle im Ohr oder im Kopf lokalisiert wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei häufig um ein Pfeifen, Summen, Rauschen, Zischen oder Klingeln. Ein plötzlich auftretender Tinnitus kann Anzeichen eines Hörsturzes sein. Auch gibt es den Ansatz, Tinnitus mit einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) in Verbindung zu bringen. Die genaue Ursache ist weiterhin unklar, es werden verschiedene Modelle diskutiert. Die Störung kann sich demnach im Innenohr oder in den nachfolgenden Nervenstrukturen befinden.

Nach dem Zeitraum der Wahrnehmung eines Tinnitus werden in der Regel zwei Phasen unterschieden. Bis 3 zu drei Monaten spricht man von einem akuten Tinnitus und ab 3 drei Monaten von einem chronischen Tinnitus. In der akuten Phase kommt es relativ häufig zu einer spontanen Heilung oder einer deutlichen Verbesserung der Symptome. Je länger der Tinnitus besteht, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass er dauerhaft bleibt.

Wenn Sie unter einem ständigen Pfeifen, Rauschen oder Summen länger als 24 Stunden leiden, sollten Sie umgehend einen Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde aufsuchen.


Im Rahmen der Anamnese schildern Sie in welcher Situation die Ohrgeräusche erstmals aufgetreten sind und wie sie sich anhören. Mit dem Ohrmikroskop werden dann der Gehörgang und das Trommelfell auf mögliche sichtbare Verletzungen und Erkrankungen untersucht. Mit Hilfe eines Hörtest lässt sich die Hörschwelle ermitteln und feststellen ob Einschränkungen vorhanden sind. Im Weiteren kann noch die Hörnerven-Leitgeschwindigkeit getestet werden und im Rahmen einer Tinnitusanalyse wird versucht die Frequenz und die Lautstärke des Tinnitus zu bestimmen, indem der Betroffene verschiedene eingespielte Töne mit seinem eigenen Ohrgeräusch vergleicht.


Abhängig von der Form des Tinnitus erfolgt die Behandlung. Je nach Ursache kommen Medikamente, z.B. eine Infusionstherapie, eine Sauerstoffüberdrucktherapie und Entspannungsmethoden zum Einsatz. Wenn Sie mit Ohrgeräuschen zu uns in die Praxis kommen, werden wir nach einer ausführlichen Diagnose einen individuellen Therapieplan für Sie erstellen.