Erkältungskrankheiten

Erkältung und grippaler Infekt sind nicht scharf definierte Bezeichnungen für eine akute Infektionskrankheit der Schleimhaut von Nase, Hals und Bronchien. Sie ist die Volkskrankheit Nummer 1, Erwachsene haben durchschnittlich zwei- bis viermal pro Jahr eine Erkältung, Kinder im Vorschulalter sogar vier- bis achtmal. Die Atemwegsinfektion wird durch Viren ausgelöst. In der Regel erfolgt die Übertragung durch Tröpfcheninfektion. Die Erreger können überall lauern. Beim Husten und Niesen schleudert eine infizierte Person die Viruspartikel mit hohen Geschwindigkeiten in seine nähere Umgebung. Auf angehusteten Gegenständen und an Personen können Viren lange überleben. Ein effektiver Schutz ist kaum möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwischen einigen Stunden bis hin zu wenigen Tagen. Wenn unser Immunsystem stark genug ist kann es die Viren abwehren. Ist sie aber geschwächt und einer sehr großen Anzahl von Keimen ausgesetzt, können die Erreger leicht über die Schleimhaut der Nase oder des Rachens ins Körperinnere vordringen. Begünstigt kann dies von einer Vielzahl von Faktoren werden. In den kalten und nassen Jahreszeiten gibt es die meisten Fälle von Erkältungen. Hier ist unsere Immunabwehr besonders geschwächt. Das Wechselspiel von kalter, nasser Luft draußen und warmer, trockener Luft innen schwächt unsere Abwehrkräfte zusätzlich.

Die Abgrenzung zur richtigen Grippe erfolgt über die Stärke der Symptome und die Krankheitsdauer.

Symptome und Krankheitsverlauf

Nach der Inkubationszeit äußert sich die Erkältung durch eine Vielzahl von Symptomen, die von Fall zu Fall unterschiedlich schwer sein können. Typische Symptome sind Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. In einigen Fällen tritt auch Fieber auf, dessen Höhe von der Art des Erregers und der physischen Konstitution des Betroffenen abhängt. Im Verlauf der Krankheit kann sich außerdem ein trockener Reizhusten einstellen. In den meisten Fällen ist die Krankheit nach spätestens 2 Wochen abgeklungen. Spätestens jetzt ist der HNO-Arzt aufzusuchen um
weitere Komplikationen z. B. eine Lugenentzündung, Mittelohrentzündung, etc. zu vermeiden.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt oft schon anhand der Anamnese und der einfachen körperlichen Untersuchung. Verläuft ein grippaler Infekt untypisch oder langwierig, ist zur weiteren Diagnose neben dem Blutbild ggf. eine Röntgenaufnahme der Kieferhöhlen und ggf. der Lunge sinnvoll um andere Erkrankungen auszuschließen. Zusätzlich kann der Speichel auf Krankheitserreger untersucht werden. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine Lungenspiegelung oder Computertomographie erforderlich.

Therapie

Viel Ruhe und hohe Flüssigkeitszufuhr reichen meistens schon aus, um eine Erkältung schell in den Griff zu bekommen beziehungsweise um die Symptome zu lindern. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol senken zwar das Fieber und lindern die Symptome, aber dafür besteht die Gefahr, dass der Kranke sich zu schnell wieder fit fühlt und sich nicht vollständig auskuriert. Was Sie selbst tun können, um die Erkältungssymptome zu lindern und Ihre Genesung zu unterstützen:

  • sich Ruhe gönnen und körperlich schonen
  • Inhalation z.B. mit Kamille Kochsalz
  • viel trinken, am besten heiße und gesüßte Getränke, z.B. Tee mit Honig
  • Die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen, z.B. mit einer Schale mit Wasser auf der Heizung, damit die Nasenschleimhaut nicht austrocknet.
  • gurgeln mit schleimlösenden Aufgüssen, wie z.B. Kamille oder mit Salbei
  • die Stimme schonen
  • auf das Rauchen verzichten

Vorbeugen von Erkältungen

Im Gegensatz zur echten Grippe gibt es für Erkältungen keine Impfung, was daran liegt, dass sie von zu vielen unterschiedlichen Erregern ausgelöst werden. Das beste Mittel um einer Erkrankung vorzubeugen ist also die generelle Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung und Sport, beziehungsweise Bewegung an der frischen Luft mit angemessener Kleidung, sowie häufiges Händewaschen. Wenn Sie einer Erkältung vorbeugen möchten, sind ein ausreichender, erholsamer Schlaf und die Reduzierung von Stress besonders wichtig.